DIPT Köln. e.V. Außenstelle Altenburg
Übersicht über die Ausbildungsschritte zum Curriculum:
Frühe Traumatisierung und Strukturentwicklung bzw. Psychotherapie psychotraumatischer Störungen
Renate Hochauf:
Psychoanalytisch orientierter Ansatz zur Bearbeitung von Kindheitstraumata bei strukturellen Störungen
Natascha Unfried:
Neurobiologische Aspekte und Besonderheiten der Behandlung bei Kindern und Jugendlichen
O b l i g a t o r i s c h e A n t e i l e
Die obligatorischen Seminare sind Pflichtveranstaltungen für die Anerkennung des Titels „Fachpsychotherapeut“ im Rahmen des Curriculums „Psychotherapie psychotraumatischer Störungen“ des DIPT Köln.
Modul 1 Einführungsseminar
Kursinhalt:
Konzeptionelle und neurobiologische Fragen zur Bedeutung spezifischer Traumata für Strukturdefizite, Abwehrbesonderheiten und Beziehungsgestaltung.
In einem beziehungsorientierten Ansatz sollen Prozessparameter eines Langzeitprozesses der Traumabearbeitung diskutiert werden. Ferner wird ein methodenintegratives Vorgehen bei Schwerpunktsetzung des Einsatzes unterschiedlicher Techniken in bestimmten Prozesssphären vorgestellt, wobei traumakompensatorische Interventionen im Vordergrund stehen.
- Einführung in MPPT (Fischer)
- Grundmechanismen der Traumatisierung, Definitionen und Begrifflichkeiten
- Schwerpunkte der allgemeinen und speziellen Psychotraumatologie
- Spezifik früher und komplexer Traumatisierungen
- Psychoanalytische Entwicklungskonzepte
- Ergebnisse der Säuglingsforschung und der pränatalen Psychologie
- Neurobiologische Aspekte der kindlichen Entwicklung
- Psychologische Aspekte der Traumatisierung im Zusammenhang mit Strukturdefiziten und
- Neurobiologische Aspekte der Traumatisierung im
Zusammenhang mit Strukturdefiziten - Traumatische Interaktion und daraus ableitbare
Übertragungsbesonderheiten - Ableitungen für Setting, Methodik und Prozessparameter einer Langzeit-Traumarekonstruktion
- Überblick über den Gesamtprozess
MODUL 2: Übersichtsseminar
Stabilisierung und Kompensation
Kursinhalt:
Diskussion von Verarbeitungsschritten eines traumaorientierten Langzeitprozesses bei strukturellen Störungen unter psychologischem und neurobiologischem Aspekt
Es stehen Grundschritte einer ersten Stabilisierung zur Erarbeitung des Settings, das Hinführen auf ein langfristiges Therapiebündnis, ein übertragungsgeleiteter Einsatz traumaorientierter Methoden und Techniken und der Umgang mit der spezifischen Traumaübertragung im Vordergrund.
Der Schwerpunkt soll auf einer traumakompensatorischen Vorgehensweise liegen, mit Vorbereitung und Ausblick auf einen traumarekonstruktiven Langzeitprozess.
- Verarbeitungsbesonderheiten traumatischer gegenüber
konfliktbezogenen Erfahrungen, - Therapeutische Konsequenzen für den Umgang mit
Abbildungsmodalitäten und Übertragungen - Besonderheiten des Einsatzes des Methodenrepertoires
(„methodisches Handwerkszeug“), Setting und Rahmen bei
Traumabearbeitung, - Differenzielle diagnostische Kriterien zum Einstieg in die Traumaarbeit
- Umgang mit Imagination und Sprache,
- Kompensationstechniken und „Gute-Orte-Problematik“
- Besonderheiten der Nutzung von Übertragung und
Gegenübertragung in der therapeutischen Einstiegsphase - Fallbeispiele der TeilnehmerInnen
Grundkurs Psychotraumatologie und akute Traumatisierung
Kursinhalt:
Dieses Seminar vermittelt Grundkenntnisse des Wissenschaftsgebietes der Psychotraumatologie und der mehrdimensionalen psychodynamische Traumatherapie ( MPTT ):
- Grundbegriffe der Psychotraumatologie
- Verlaufsmodell psychischer Traumatisierung
- Dynamik psychotraumatologischer Störungen
- Biologische und physiologische Prozesse bei Traumatisierungen
Weitere wesentliche Bausteine in diesem Seminar sind Behandlungen von Akuttraumata, die dazugehörige Diagnostik und die notwendigen Kriseninterventionen.
Es wird ein erster Einblick in die psychosozialen Notfallmaßnahmen im Rahmen der Katastrophenhilfe gegeben.
Technikseminar 1: Einführungsseminar
Erstkontakte, Stabilisierung, Therapieeinleitung
Kursinhalt:
Anhand von Fallbeispielen sollen wichtige traumatherapeutische Aspekte in den Erstkontakten diagnostiziert, stabilisierende Interventionen abgeleitet und individuelle Varianten des Settings erarbeitet werden.
- Prozessübersicht und Einsatz von Techniken
- Theoretische Einführung
- Übertragungsspezifik und Kompensation
(Übertragungsregression / Übertragungswiderstand) - Traumadiagnostik anhand von Erst-Interviews und Tiefenexploration
- Erarbeiten von Arbeitsvereinbarungen und therapeutischen Instanzen
- Analogieverständnis und spezifische Kompensationsstrategien
Technikseminar 2 (Spezial)
Kursinhalt:
Spezielle Imaginationstechniken zur Rekonstruktion früher Traumata
Es sollen wichtige Techniken im Rahmen einer prozessorientierten Imagination erarbeitet werden.
- Informationsabruf im inneren Bild und Körperschema
- Rahmen und Setting
- Diagnostik dissoziativer Vorgänge im Bild
- prozessorientierte Interventionen zur Exploration von Traumata
- Übungen zu traumaspezifischen Rekonstruktionstechniken
- Algorithmus zur Bearbeitung von Traumasequenzen
- Bild und Übertragung
- Arbeit mit dem inneren Kind und mit Introjekten
Eigene Fälle und Tonbandaufnahmen sind erwünscht
Technikseminar (Kinder u. Jugendliche)
Kursinhalt:
Dieses Seminar dient der Vertiefung von Techniken zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit komplexen Traumata.
- Erkennen der Traumakompensationsschemata der Kinder und
Jugendlichen und der Bezugspersonen - Aufbau eines Arbeitsbündnisses mit betroffenen Kindern
- Indikation und Kontraindikation einer aufarbeitenden Therapie
- Erste unterstützende Maßnahmen
- Mögliche medikamentöse Begleittherapie
- Arbeit mit Bezugspersonen
Im Seminar werden Fallbeispiele der Teilnehmer für den praktischen Teil einbezogen.